Am Auffahrtswochenende fanden die Europameisterschaften im Kunstrad und Radball der U19 statt. Die Schweizer Delegation reiste mit 15 Sportlerinnen und Sportlern nach Amorbach (DE), acht davon vom Verein Kunstrad Baar.
Am Freitag, dem 10. Mai, trat das Baarer Vierer-Team mit Leonie Schneider, Angela Bieri, Svenja Stöckli und Gina Wagner an. Für sie war es der erste Auftritt bei einer Europameisterschaft. Das Team startete am Abend und hielt die Nervosität über den Tag gut aus. Schliesslich galt es ernst und die Vier konnten ihre Kür überzeugend beginnen. Die höchsten Schwierigkeiten klappten, lediglich nach einer Pirouette musste eine Sportlerin absteigen. Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, fuhren sie die Übungen fertig und erzielten damit ihr zweitbestes Saisonergebnis. Vom Leadersofa aus verfolgte das Team die Fahrt der überlegenen Deutschen. Diese waren nicht zu schlagen und damit freuten sich die Baarerinnen über den zweiten Rang als Vize-Europameisterinnen.
Am Samstag, dem 11. Mai, war der Auftritt des Baarer Zweier-Teams mit Vivienne Kümin und Saskia Seitz. Die beiden sind ein eingespieltes Team und durften im letzten Jahr bereits EM-Luft schnuppern. In der bisherigen Saison konnten sie mit konstant starken Leistungen überzeugen, diese Serie wollten sie auch am internationalen Grossanlass fortsetzen. Seitz und Kümin starteten sauber, brauchten jedoch für einen schwierigen Übergang einen zweiten Anlauf. Die Schwierigkeit meisterten sie, zeitlich wurde es aber eng. Mit gesteigertem Tempo lieferten sie eine Punktlandung. Mit der 5-Minuten-Ansage beendeten sie ihre letzte Figur und kamen sogar fast an die beste Punktebewertung der Saison heran. Nur das deutsche Team konnte die beiden noch überbieten. Die Silbermedaille für Vivienne Kümin und Saskia Seitz würdigt ihre intensiven Trainingsstunden.
Ebenfalls am Samstag startete Sina von Rotz im Einer Kunstradfahren. Die Luzernerin, die in Baar trainiert, hatte dieses Jahr zum ersten und altersbedingt auch zum letzten Mal die Gelegenheit, an einer U19 EM teilzunehmen. In den nationalen Qualifikationsrunden setzte sie sich deutlich von der Konkurrenz ab, nun galt es jedoch, gegen die internationalen Athletinnen zu bestehen. Mit der dritthöchsten eingereichten Punktzahl konnte von Rotz vorlegen. Sie nutzte ihre Chance, zeigte eine ruhige und präzise ausgeführte Kür. Die Kampfrichter bestätigten ihre Fahrt mit der zweitbesten Saisonwertung. Die erste deutsche Konkurrentin startete ebenfalls schön, konnte aber nicht die gleiche Sicherheit an den Tag legen. Unsaubere Ausführungen und schliesslich ein Sturz zogen Punkte ab. Schliesslich fiel sie hinter Sina von Rotz. Die zweite deutsche Athletin reichte eine deutlich höhere Punktzahl ein. Auch sie fuhr weniger sauber und patzte an den entscheidenden Stellen. Dies ergab hohe Abzüge, ihre Wertung sank kontinuierlich und reichte nicht an der Schweizerin vorbei. Sina von Rotz gewann damit die Goldmedaille und den Europameister-Titel! Trainerin Leana Hotz meint dazu: «Hammer! Sina hat gezeigt, was sie kann. Sie ist die erste Schweizerin überhaupt, die den Titel in dieser Kategorie holt.»
Nun gilt es die Erlebnisse des erfolgreichen Wochenendes zu verarbeiten und den Fokus bald neu zu setzen. Bereits am 25. Mai finden die Schweizermeisterschaften in der Waldmannhalle in Baar statt. Dort kämpfen die Baarer Sportlerinnen in den Kategorien U15 und U19 um die Schweizermeister-Titel. Wir freuen uns auf zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer.
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